Holzeinschlag in Rheinland-Pfalz
Forstämter sind täglich auf fast der gesamten Fläche von 833.000 Hektar Wald tätig. Sie kümmern sich um kranke Bäume, pflegen den Wald, halten ihn sauber, und bestimmen den Einschlag eines jeden Jahres mit. Die Forstämter in Rheinland-Pfalz sind darüber hinaus für die Bewirtschaftung des Waldes verantwortlich. Knapp 2000 Mitarbeiter kümmern sich darum. 42 Prozent des Waldes sind heutzutage in dem Bundesland bewaldet – das war nicht immer so.
Noch im 18. Jahrhundert war der Wald fast komplett zerstört. Mittlerweile verfügt das Bundesland über ein ausgeprägtes Ökosystem Wald, das mit besonderem Augenmerk auf Nachhaltigkeit gepflegt wird. Die Forstämter bewirtschaften den Wald dazu
mit stabilen Mischwäldern. Es werden Baumarten gefördert, deren natürliches Klima das deutsche ist, und solche, die auf den Böden gut wachsen. Rund 50 Baumarten sind in Rheinland-Pfalz heimisch. Bäume sind echte Dienstleister. Sie produzieren täglich 12 Kilogramm Traubenzucker; jedes Jahr sorgen sie für drei Millionen Liter Sauerstoff und
als Brennholz-Lieferant kann man sie nutzen, um ein Einfamilienhaus einen Monat lang zu befeuern.
Während sich der Holzeinschlag generell verringert hat, ist die
Verwendung als Energieholz angestiegen. Im Jahr 2009 betrug der Holzeinschlag ungefähr drei Millionen Festmeter - das sind zehn Prozent weniger als im Jahr zuvor und sogar über elf Prozent weniger als in den Jahren ab 1999. Heute liegt der Einschlag etwa bei 3,4 Millionen Festmetern, ähnlich wie im flächenmäßig eigentlich viel größeren
Nordrhein-Westfalen.
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Wieso wird in Rheinland-Pfalz weniger Holz eingeschlagen?
Experten schätzen, dass im Jahr 2009 weniger Holz eingeschlagen worden ist, weil es auch weniger Windeinbruch gegeben hat, als in den Jahren zuvor. Im Jahr 2012 lag der Holzeinschlag ebenfalls wieder bei ungefähr drei Millionen Festmetern. 18 Prozent des gesamten Einschlages sind als Brennholz verwendet worden. Dieser Wert hat sich in den vergangenen Jahren immer wieder erhöht. Vor zehn Jahren wurde nur
knapp die Hälfte des Einschlags als Kaminholz verwendet. Zwei Drittel des Einschlags entfielen auf Nadelhölzer wie Fichte, Tanne oder Douglasie.
Von den rund 50 heimischen Baumarten kommt der Fichte, der Buche und der Kiefer die größte wirtschaftliche Bedeutung zu. Besonders die Buche eignet sich hervorragend als Kaminholz, weil es lange und hell brennt. Nadelholz eignet sich durch seinen hohen
Funkenflug nicht gut als Kaminholz, es wird eher in der Gewerbeindustrie verwendet. Beispielsweise kann man
Möbel, Tischplatten oder Dachstühle daraus machen.
In Rheinland-Pfalz kann man sich als Forstwirt ausbilden lassen. Viele Bereiche in der Holzbranche bieten jungen Leuten Möglichkeiten: So kann man beispielsweise in einem Sägewerk oder auch als Verwaltungsangestellter arbeiten. Der Forst-Holz-Papier-Sektor hat in Rheinland-Pfalz mit acht Prozent einen überdurchschnittliche hohen Anteil am Bruttoinlandsprodukt.