Wussten Sie schon?
Im Erzgebirge heizen viele Haushalte mit Brennholz. Das Erzgebirge ist für seine großen Fichtenwälder bekannt, die von einheimischen Brennholzlieferanten zu Kaminholz und Anmachholz verarbeitet werden und die zur Verbrennung genutzt werden können. Viele stellen sich bei der Nutzung von Brennholz folgende Frage: Was genau ist eigentlich eine Verbrennung? Die Verbrennung von Kaminholz ist chemisch gesehen eine
Redoxreaktion, bei der Energie in Form von Wärme und Licht abgegeben
wird. Eine Verbrennung kann gewollt oder ungewollt erfolgen. Extra
hervorgerufen wird ein Verbrennungsprozess beispielsweise in Öfen und Kaminen,
wo Brennholz verbrannt wird. Hier erzeugt das Feuer neben einer heimischen
Atmosphäre auch Wärme. Auch im Hüttenwesen, welches im 19. Jahrhundert im Erzgebirge weit verbreitet war, liefen gewollte Verbrennungsprozesse ab. Bei einem Brand hingegen ist der Verbrennungsprozess
ungewollt. Wenn man einen Kamin oder Ofen im Haus nutzt, dann sollte man auf verschiedene Brandschutzmaßnahmen
achten, damit sich das behagliche Kaminfeuer nicht zu einem ungewollten Brand
im ganzen Haus ausbreiten kann. Die Brennholzhändler des Erzgebirges können über die verschiedenen
Maßnahmen zum Brandschutz hilfreiche Tipps liefern.
Man unterscheidet zwei Arten von Verbrennungsprozessen: Die vollständige und
die unvollständige. Bei der vollständigen Verbrennung entstehen die Stoffe CO2
und H2O, während bei einer unvollständigen Verbrennung unter anderem
Kohlenstoffmonoxid entsteht. Eine unvollständige Verbrennung findet immer dann
statt, wenn in den Verbrennungsrückständen, wie beispielsweise Rauchgas und
Asche, noch unverbrannte oder nur teilweise oxidierte Anteile enthalten sind. Im
Wesentlichen ist diese teilweise Oxidation die Entstehung von CO anstelle von
CO2. Bei einem Kaminfeuer sollte im besten Fall eine vollständige
Verbrennung des Brennholzes stattfinden. Dazu braucht man neben ausreichend
Brennholz auch genügend Sauerstoff. Eine Verbrennung von Brennholz erfolgt in
fünf verschiedenen Phasen. Bei der Trocknung steigt die Temperatur auf 100
Grad Celsius an und vernichtet jegliche Restfeuchte im Holz.
Bei der Verbrennung von Brennholz entsteht neben Rauch, Ruß und Asche auch
Wärme und Licht. Das behagliche Flackern des Feuers, welches bei der
Verbrennung von Brennholz entsteht, wird von Kaminliebhabern im gesammten Erzgebirge geschätzt. Die
Wärme, die bei der Brennholzverbrennung entsteht, kann über ein Heizsystem
gespeichert und zur Heizung des gesamten Hauses genutzt werden.
Durch den abnehmenden Wassergehalt im Kaminholz bei der Verbrennung steigt die
Temperatur nochmals um ungefähr 100 Grad Celsius an. Flüchtige Gase, wie
beispielsweise Kohlenwasserstoffe, werden dabei regelrecht aus dem Brennholz
vertrieben. In der Phase der Zündung bilden sich verschiedene Glutnester,
die sich allerdings nur durch die Zufuhr von ausreichend Sauerstoff bilden
können. Das richtige Anfeuern des Kamins spielt eine große Rolle, damit das
Brennholzfeuer sich richtig entfalten kann. Fichtenhölzchen, die aufgrund der weit verbreiteten Fichtenwälder im Erzgebirge sehr beliebt sind, haben sich zum
Beispiel als Anzündhilfe bewährt.
Bei der Oxidation können Temperaturen von über 600 Grad Celsius entstehen.
Dabei wird brennbare Energie aus dem Kaminholz in Wärme umgesetzt. Die
Zusammensetzung aus Ligninen, Cellulose und Hemicellulosen sind je nach
Brennholz-Art unterschiedlich und sorgen für verschiedene Wärmebeträge, die effektiv zur Heizung des Hauses genutzt
werden können. Im letzten Schritt, bei der Ausbrennung, geht das
Kaminfeuer aus, wenn nicht rechtzeitig Brennholz nachgelegt wird. Als
Endprodukt der Verbrennung bleibt Asche übrig.
Im Erzgebirge wird häufig das trockene Fichtenholz zur Verbrennung genutzt. Dieses brennt jedoch sehr schnell ab und besitzt nur wenig Wärmeenergie. Durch die Aufforstung des Erzgebirges mit Mischwäldern erhöht sich jedoch die Angebotsbreite der einheimischen Brennholzhändler und Kaminliebhaber können auf ein breiteres Repertoire an Brennholz und Kaminholz zurückgreifen.